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Die Lindenallee - Abkehr von der nationalen Bautradition
Stand: 27.4.2020

"Zwischen 1959 und 1963 entstand mit der Leninallee das tatsächliche Stadtzentrum. An der Ostseite wurden 19 59 drei neungeschossige Punkthäuser gebaut und ein Kaufhaus als Kopfbau an der Einmündung in die Straße der Republik. [...] Mit der Planung der Magistrale hat die Stadt, und Herbert Härtel als ihr neuer Chefarchitekt, einen deutlichen Bruch mit der alten Stadtästhetik vollzogen" (May, Ruth, S. 305)

Blick grob Nord nach Süd über die Beeskower Straße die heutige Lindenallee entlang. An der Kreuzung das erste Punkthaus, dann weiter rechts das zweite Punkthaus an der Einmündung der Rosa-Luxemburg-Straße und das dritte, das sich an der Einmündung zur Eichendorffstraße erhebt. Vom abschließenden Kaufhaus (heute: Lindenzentrum) ist nur eine Dachecke zu erkennen. Auf der rechten Seite ist ein Wohnblock der WK IV zu erkennen; die die Bäume verdeckt sind die Einfahrt zur Querstraße, danach folgt das Friedrich-Wolf-Theater mit ganz anderen baulichen Akzenten.

Leerstand im Punkthochhaus 1 (Lindenallee/Beeskower Straße)
Ostseite zwischen Punkthaus 1 und Punkthaus 2 - weitwinklig ....
...... und televerdichtet.
Nach einem Lageplan und einem Foto (um 1970) - wiedergegeben bei May (S. 306 f) ist diese Ladenzeile später dazugebaut worden, vermutlich nach 1989, worauf der Baustil hindeutet
Leerstand
 
Westseite der Lindenallee von der Beeskower Straße Richtung Friedrich-Wolf-Theater gesehen
 

Mit der Eisdiele und dem Friedrich-Wolf-Theater beginnt an der Westseite die Bebauung mit Ladenzeilen, die im Südteil (Richtung Zentraler Platz bzw. Ruine Hotel Lunik) in Wohnhäuser integriert sind.

 

Punkthaus 2 (Einmündung der Rosa-Luxemburg-Straße): auch auf der Ostseite folgen hier Richtung Süden Ladenzeilen mit dem jetzigen Lindenzentrum als Abschluss.
Lindenallee Westseite
Die Westseite der Lindenallee Richtung Norden
Blick nach Süden

Diana's Backhütte verdankt ihre hervorgehobene Architektur dem Umstand, dass das Gebäude für den Autosalon von Eisenhüttenstadt gebaut worden ist: "Ein vor die Ladenreihe geschobener freistehender Baukörper setzt an der Westseite der Leninallee (nurmehr Lindenallee kpw) einen Akzent: ein gläsernes Autohaus mit schwungvoller Spannbetondecke. Es bildet einen starken Kontrast zum Theater, gliedert die Magistrale und rahmt in einiger Entfernung die Theater-Terrasse" (May, S. 309)

Im September 2019 steht der Laden leer
 
Lindenallee - Ecke Puschkinstraße - Blick an Süden
Westseite mit Blick Richtung Norden zum EKO - Die Lindenallee ist so breit, dass in der Straßenmitte Platz für zwei Parkstreifen ist.
Die gleiche Ecke mit Blick entlang der Puschkinstraße in den Wohnkomplex IV
Lindenallee Ostseite
Die Ostseite vom 3. Punkthaus Richtung Süden zum Lindenzentrum
 
 
 
 
 

"Die Allee ist etwa 600 Meter lang und über 50 Meter breit. Neben der zweispurigen Fahrbahn gibt es große Parkstreifen und weite Fußgängerpromenaden. Mit vor- und rückspringenden Gebäuden wird die ursprünglich als Achse zwischen zwei Großbuaten gedachte Straße in Sequenzen gegleidert, so daß sie weniger starr und eher wie eine Folge verschiedener Räume wirkt. Die Überbreite wird durch Linden, die mal in lockerer, mal in dichter Folge die Allee flankieren, erträglich. Eingefaßte Blumenrabatten, Bänke, Brunnen, Plastiken Glasschaukästen, Fahrradständer möblieren den Straßenraum" (Ruth May, S. 308).

 
"Ich nehme die Abbiegung in die Leninallee, die jetzt anders heißt, Lindenallee. ... Die Leninallee ist breit wie eine Flugschneise, links und rechts erheben sich Wohnblöcke. Die Zeit scheint in den vergangenen zwanzig Jahren stillgestanden zu haben. .... Nur etwas stimmt nicht. Wo sind die Menschen hin? Giftgas? Ein Bombenanschlag? Ein Erdbeben? Die Leere lässt die die Architektur noch bombastischer wirken. Die Einwohnerzahl hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren fast halbiert ..." (Sabine Rennefanz: Eisenkinder, S. 14). Sabine Rennefanz lebte von 1989 als Schülerin (ab Klasse 9 bis zum Abitur) im Internat, das der EOS Clara Zetkin angeschlossen war-
 
 
Merkposten: die Veränderungen von WK III zu WK IV. Die ersten "Kästen"
 
Merkposten: was wird unter Wohnkomplex verstanden?
 
Zwei Aspekte: die Bebauung und die Leerstände
 
"Nach der Wende .." S. 310
 
 
 
 
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